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Tim Sharp versammelt Aufnahmen, die überall auf der Welt entstanden sind und in denen sich die Winde erheben. Dazu seine reizend-reimende Stimme. Ein Film darüber, was sich nur über Umwege filmen lässt. Und zur Metapher für einen perfekten Sturm namens Kapitalismus wird, der über unsere Welt hinwegfegt.

In diesem ersten Teil einer Trilogie, deren andere Teile sich Gewässern und Plätzen widmen, versammelt Tim Sharp (Archiv-)Aufnahmen, die überall auf der Welt entstanden sind und Winde, Lüfte und Luftströme zeigen. Also Phänomene, die sich nur indirekt darstellen lassen: anhand von bewegten Baumkronen, sich drehenden Ventilatoren, wogenden Feldern und gebeutelten Wellblechverschlägen. Dazu verdichtet Sharps reizend-reimende Stimme Geschichte und Geschichten. Das Unsichtbare wird zur Metapher für ein zerstörerisches Lüftchen namens Neoliberalismus, einen perfekten Sturm namens Kapitalismus und einen Orkan namens Klimawandel. Sharp erinnert an die katastrophalen Staubverwehungen des Dust Bowl und Mao Zedongs Krieg gegen die Spatzen. Die Lüfte, ein Schlachtfeld. Wir müssen ihre Qualität verbessern, sonst weht bald ein anderer Wind. (Philipp Stadelmaier)