
Sylvia ist Schauspielerin am Theater und nicht mehr jung. Als sie die Einladung zu einem E-Casting erhält, entwickeln sich die von Unsicherheit geprägten Aufnahmen zum Verzögerungsdrama. Dass die eigene Tochter hinter der Kamera steht, macht die Sache nicht unkomplizierter. Eine Studie über Versagensängste und die Fallen der Selbstperformance.
Sylvia (Petra Morzé) ist seit einem Vierteljahrhundert festes Ensemblemitglied am Theater. Ein Garderobenstuhl mit Namensplakette unterstreicht ihren etablierten Status – und ihr Alter. Die damit verbundenen Verunsicherungen kommen ihr bei der Aufnahme eines E-Castings für ein Ingrid-Bergman-Biopic in die Quere. Dass die eigene Tochter ungeduldig hinter der Kamera steht, macht die Sache nicht unkomplizierter. Immer wieder sabotiert Sylvia die Aufnahme, schiebt Requisiten umher, krittelt am Licht. Bei einem Fluchtversuch in die Kantine, wo sie sich mit einem Schauspielerkollegen ein Duell über den aktuellen Marktwert liefert, zeigt sich das Theater als sozialer Stressraum. Unterlegt mit nervösen Jazzklängen, die mit Elementen von Stimmtraining spielen, kreist
About Me
um Versagensängste, Scham und die Fallen der Selbstperformance. Am Ende des Verzögerungsdramas das kurze Schillern einer Verwandlung. (Esther Buss)
Buch: Fanny Rösch
Darsteller:innen: Petra Morzé, Marlene Hauser, Thomas Mraz, Gerhard Kasal, Bernhardt Jammernegg
Kamera: Laura Huber
Schnitt: Jonas Heuwieser
Originalton: Anna Eber, Elias Rauchenberger
Musik: Hans Könnecke
Sounddesign: Philipp Feichtinger
Szenenbild: Anna Reichmayr, Sabine Müller
Kostüm: Hannah Lowe, Nike Hartmond
Weitere Credits: Casting: Rita Waszilovics; Maskenbild: Helena Stöß; Mischung: Alessio Bertoldi
Produzent:innen: Ronja Stribick, Alina Rous
Produktion: Filmakademie Wien
Gefördert von: Stadt Wien MA 7
Uraufführung: Diagonale '25
Produktionsformat: digital