
Perla
Spielfilm, AT/SK 2025, DCP, 110 min, OmdU, OmeU
Wien, 1981. Perla, aus der Tschechoslowakei geflohen, hat sich mit ihrer Tochter Julia eine neue Existenz aufgebaut. Als Julias Vater behauptet, schwer krank zu sein, wird Perla von ihrer Vergangenheit eingeholt – und kehrt in die ehemalige Heimat zurück, um eine letzte Entscheidung zu treffen. Ein Film über die Möglichkeit der Veränderung und über die Kraft, die es dazu braucht.
„Ich bin nicht geflohen.“ Natürlich ist Perla geflohen, und zwar 1968 aus der Tschechoslowakei kurz nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts. Doch ihrem österreichischen Ehemann Josef verschweigt sie 13 Jahre später in Wien ihre Vergangenheit. Sie erzählt nichts über ihre Familie, nichts über den slowakischen Vater ihrer Tochter Julia, nichts über die Umstände ihrer Flucht, die es nie gegeben haben soll. Sie arbeitet als Künstlerin und bereitet sich auf eine Ausstellung in New York vor. Josef, Perla und Julia sind eine glückliche Familie, bis eines Tages das rote Telefon läutet: Julias Vater Andrej hat Perla aufgespürt. Er behauptet, schwer krank zu sein und seine Tochter ein letztes Mal sehen zu wollen. Weshalb Josef, Perla und Julia in die kommunistische Tschechoslowakei aufbrechen. Wo sich alles ändert und Wahrheiten ans Licht kommen.
Auf den ersten Blick erzählt
Perla
von einer jungen Frau, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Tatsächlich jedoch muss sie sich dieser nicht nur stellen, sondern wird von ihr nahezu angezogen. „Du benimmst dich unklug“, meint Josef, der fürchtet, Perla an Andrej zu verlieren. „Als würdest du wollen, dass man dich erwischt.“ – „Vielleicht, dann hätte ich es wenigstens hinter mir.“ Perla hat es damals geschafft, die Grenze zu überschreiten, aber was dort geschehen ist, kann man nicht hinter sich lassen.
Alexandra Makarová, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zu ihrer Mutter, einer Malerin, nach Wien gezogen ist, führt uns langsam immer weiter zu jenem Ort, einem kleinen slowakischen Dorf, an dem Perla ihre letzte Entscheidung trifft. Treffen muss. Schritt für Schritt registriert der Film Perlas Reise in die Vergangenheit und in die ehemalige Heimat, wo sie in der Gegenwart als Fremde wahrgenommen wird. Erscheinungsbild und Wesen, Möglichkeit und Wirklichkeit, das sind die Pole, zwischen denen sich das Spannungsfeld dieses Films aufbaut. Eines Films über die Veränderbarkeit, die jederzeit möglich ist, ob man nun zu ihr gezwungen wird oder nicht. Perlas Kräfte reichen nicht aus, sie aufzuhalten, aber sie genügen, um im neuen Leben ein anderes zu beginnen. (Michael Pekler)
Präsentiert von Ö1
Buch: Alexandra Makarová
Darsteller:innen: Rebeka Poláková, Simon Schwarz, Noël Czuczor, Carmen Diego, Hilde Dalik, Grazyna Dylag, Ivan Romančík
Kamera: Georg Weiss
Schnitt: Joana Scrinzi
Originalton: Johannes Baumann
Musik: Johannes Winkler, Rusanda Panfili
Sounddesign: Atanas Tcholakov
Szenenbild: Klaudia Kiczak
Kostüm: Monika Buttinger
Weitere Credits: Art Directors: Brigita Teplanová, Dorota Volfová; Maskenbild: Sam Dopona, Verena Pellegrini; Regieassistenz: Hanuš Polak jr.; Herstellungsleitung: Sabine Gruber; Produktionsleitung: Karin Schmatz
Produzent:innen: Arash T. Riahi, Sabine Gruber; Co-Produzent:innen: Tomáš Krupa, Ruth Beckermann
Produktion: Golden Girls Film
Koproduktion: Hailstone (SK), Ruth Beckermann Filmproduktion (AT)
Weltvertrieb: CERCAMON
Verleih in Österreich: Stadtkino Filmverleih
Gefördert von: ÖFI+
ÖFI – Österreichisches Filminstitut
FFW – Filmfonds Wien
Slovak Audiovisual Fund Cash Rebate
Slovak Audiovisual Fund
Land Niederösterreich Kultur
in Zusammenarbeit mit dem ORF Film/Fernseh-Abkommen und STVR – Slovak Television and Radio
Uraufführung: International Film Festival Rotterdam 2025
Österreichische Erstaufführung: Diagonale '25
Kinostart: 11.04.2025
Produktionsformat: digital