No More Excuses

Heute schon den Müll weggebracht? Das Klo entstopft und endlich aufgeräumt? In der assoziativen Gegenüberstellung von Alltagsszenen und Archivaufnahmen erledigt Rafael Haider aufgeschobene Arbeiten und wird in No More Excuses unter dem Motto „No More Excuses“ erwachsen.

Auch Filmemacher müssen erwachsen werden und sich irgendwann dem schnöden Alltag im Haushalt widmen. Dennoch stellt sich die Frage, wie der Titel des Films zu interpretieren ist. Klar, eigentlich zählen das Entstopfen der Kloschüssel, das Aufräumen der Wohnung, das Wegbringen des Mülls sowie das Reinigen von Tisch und Geschirr zu jenen Mühen des täglichen Lebens. Doch was hat es mit dem Tauschen der Deckenlampe auf sich? Mit den kerzentragenden Kindern beim Begräbnis von Prinzessin Diana und dem riesigen Lagerfeuer, das den Nachthimmel erhellt? Steht der Tod von Lady Di symbolisch dafür, dass auch alle Mütter einmal sterben müssen, zumal zuvor vom Archetyp der Mutter die Rede war? Werden hier Assoziationen mit dem Licht, das weitergetragen werden muss, geschaffen? Fest steht jedenfalls, dass Rafael Haider seine Aufgaben nach langem Aufschieben endlich erledigt. Keine Ausreden mehr. Und so steht No More Excuses vielleicht doch für die Realität des Erwachsenseins, auch wenn diese aus dem Entstopfen der Kloschüssel, dem Aufräumen der Wohnung und dem Wegbringen des Mülls bestehen sollte. (Raphael Stüdeli)