
To Close Your Eyes and See Fire
Dokumentarfilm, AT 2024, DCP, 98 min, OmdU, OmeU
Am ersten Jahrestag der Explosion im Hafen von Beirut füllen sich die Straßen mit Tausenden Menschen, mit Trauernden und Protestierenden. Für viele ist der katastrophale Unfall vom 4. August 2020 kein Zufall, sondern Symptom einer korrupten Regierung und deren menschenverachtender Politik. Ein Porträt, das vom kollektiven Trauma im Moment jener historischen Wirtschaftskrise erzählt, die den Libanon nach wie vor beherrscht. Zwischen all den Unvereinbarkeiten: eine Umarmung.
Am ersten Jahrestag der Explosion im Hafen von Beirut füllen sich die Straßen mit Tausenden Menschen, mit Trauernden und Protestierenden. Für viele ist der katastrophale Unfall vom 4. August 2020 kein Zufall, sondern Symptom einer korrupten Regierung und deren menschenverachtender Politik einer korrupten Regierung. Während die Schreie des Protests durch die Stadt klingen, klafft im Hafen selbst eine Leerstelle – ein Krater als Verbildlichung von Abwesenheit. „August 4th is a day to express our anger. Show the world we did not forget, nor forgive. Beirut was its people and their faces, and most of them are gone.“
To Close Your Eyes and See Fire
ist ein aus Bruchstücken zusammengesetztes Porträt, das vom kollektiven Trauma im Moment jener historischen Wirtschaftskrise erzählt, in die der Libanon 2019 stürzte und die das Land nach wie vor beherrscht. Erinnerung, Abwesenheit, Trauer und Protest formen eine neue Lebensrealität, wie Einblicke in den Alltag von Aya, Selim, Yasmin und Mohammads Familie offenbaren.
Zwischen die intimen Momentaufnahmen schieben sich Stimmen aus der Ferne: Internationale Fernsehsender berichten über steigende Armut, online verbreiten sich Aufrufe zu Protesten, Handyvideos der Explosion finden ihren Weg unaufhörlich in die Gegenwart. Die Gleichzeitigkeit von Nähe und Ferne ist im Alltag zwischen Ruinen schmerzhaft gegenwärtig: die Dringlichkeit, den Libanon zu verlassen, steht der Sehnsucht gegenüber, zu bleiben und Veränderung einzufordern. Zwischen all den Unvereinbarkeiten: eine Umarmung, der Blick über die Dächer Beiruts und der Wunsch, zu fühlen, zu trauern und sich bewegen zu können. (Lisa Heuschober)
Kamera: Jakob Carl Sauer
Schnitt: Matthias Writze
Originalton: Nicola von Leffern
Musik: HVOB
Sounddesign: Karim Weth
Produzent:innen: Peter Drössler, Nicola von Leffern, Jakob Carl Sauer, Arash T. Riahi, Sabine Gruber
Produktion: Golden Girls Film
Weltvertrieb: Taskovski
Verleih in Österreich: Stadtkino Filmverleih
Gefördert von: ORF Film/Fernseh-Abkommen
BMKÖS – Kunst und Kultur
Stadt Wien MA 7
Drehbuchforum Wien / scriptLAB
Uraufführung: Zurich Film Festival 2024
Österreichische Erstaufführung: Diagonale '25
Kinostart: 05.09.2025
Produktionsformat: digital