
Body-Building
AT 1984, DCP, 3 min, Kein DialogSammelprogramm: Österreich – Eine Satire 5: Staatsoperette + Vorfilm
Body-Building
? Von wegen. Hier werden keine Gewichte gestemmt, um Muskeln zu definieren; hier werden Körper(-spiele) gezeigt, die alle Definitionen hinter sich lassen. Halbnackt tanzend, mit Bändern und Schnallen, im Bild dezentriert. Österreichisch-queere Avantgarde in bester Verfassung.
Body-Building
? Von wegen! Oder höchstens in der ersten Szene, in der das Posieren gestählter Bodybuilder:innen bei Wettkämpfen persifliert wird. Hier werden keine Gewichte gestemmt, um Masse aufzubauen und Muskeln zu definieren. Hier werden Körper gezeigt, die sich jeder definierten Geschlechtsidentität und jedem definierten Bild entziehen: mit Bändern und Schnallen spielend, tanzend, (halb-)nackt, überbelichtet und dezentriert gefilmt. Zu „trainieren“ scheint vor allem die Kamera mit ihrem rasanten Rein- und Rauszoomen: Stretching fürs Auge, Liegestütze für den Sehnerv. Das (Anti-)Bodybuilding von
Body-Building
zersetzt den Schönheitskult der Achtzigerjahre, um dem Blick der Zuschauer:innen neue Elastizität zu verleihen. Das Einzige, was erfolgreich „herausgebildet“ wird, ist der flüchtige Abdruck eines Gurtes auf der Haut der Performer:innen. Die Epidermis der österreichisch-queeren Avantgarde als Vorreiterin eines neuen Körperbildes, das Minimalismus statt Muskelwachstum propagiert. (Philipp Stadelmaier)
Kamera: Ashley Hans Scheirl, Ursula Pürrer
Schnitt: Ashley Hans Scheirl, Ursula Pürrer
Originalton: Ashley Hans Scheirl, Ursula Pürrer
Weltvertrieb: sixpackfilm
Verleih in Österreich: sixpackfilm