
Aderlaß
ist der jugendliche Versuch, das Erbe des Wiener Aktionismus mittels einer Super-8-Kamera filmisch zu verarbeiten. Vor der Kamera: eine Performance von Armin Schmickl Sebastiano. (Peter Tscherkassky)
„Wem macht die Kunst mehr Freude, dem Künstler oder dem Zuschauer?“, heißt es in Peter Tscherkasskys
Aderlaß
. Die richtige Antwort müsste lauten: Sie macht beiden gleich viel Spaß. Tscherkassky nennt seinen elfminütigen filmischen Parforceritt einen „jugendlichen Versuch, das Erbe der Wiener Aktionisten mithilfe einer Super8-Kamera zu verarbeiten. Vor der Kamera: eine Performance von Armin Schmickl Sebastiano.“ Diese beginnt (noch) relativ harmlos, obwohl die gleich zu Beginn eingeblendete Schrifttafel „Ich würde wieder morden, ich kann nicht anders!“ irgendwie (doch) beunruhigt. Der weiß gekleidete Mann vor der Kamera, platziert in einem weißen Raum, hat in der Folge einiges zu erzählen: über die Kunst, über das Filmemachen, über „Mord als einzig gültiges Kunstwerk“. Langsam steigern sich Tempo und Intensität, ein Rausch der Bilder bahnt sich an, bis die Schnittfolge wörtlich zu verstehen ist. Blut wird fließen. „Grundsätzlich kann der Aderlass überall durchgeführt werden.“ Grandioser Irrwitz. (Michael Pekler)
Darsteller:innen: Armin Schmickl Sebastiano
Kamera: Peter Tscherkassky
Schnitt: Peter Tscherkassky
Originalton: Peter Tscherkassky
Weltvertrieb: sixpackfilm
Verleih in Österreich: sixpackfilm