Diagonale
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Diagonale
Festival des österreichischen Films
27. März - 1. April 2025, Graz

FilmprogrammRegisseur:innen | Spielplan

 

Freitag, 28.03.
17:30 Uhr, Schubertkino 1

Acht

Spielfilm, AT 2024, DCP, 90 min, OmeU

Verbrecherisches Niederösterreich: Ein einziger Schuss aus großer Entfernung, und ein beliebter Arzt liegt tot vor seinem Einfamilienhaus. Eine verstörte Witwe und ihr stiller Sohn, die sich an ihre Gewohnheiten klammern. Eine Ermittlerin, die in Scheidung und aus dem Koffer lebt, und ein junger Kollege, der in der Provinz ein Trauma zu verarbeiten sucht. Nach ihrem ersten TV-Landkrimi Vier spielt Marie Kreutzer mit doppeltem Einsatz.

Der Schuss ging mitten ins Herz. Nun liegt der angesehene Arzt vor seinem Designerhaus in den Weinbergen und ist tot. Seine Frau (Verena Altenberger) ist nur zu Tode erschreckt, aber kaum fähig, der eintreffenden Chefinspektorin Marion Geyer (Regina Fritsch) und dem jungen Kollegen vor Ort, Patrick Brandl (Thomas Prenn), Auskunft zu erteilen. Verdächtige kann sie schon gar nicht nennen, denn ihr Mann war weit über Langenlois hinaus beliebt – außer vielleicht beim eigenen Vater, der den Sohn immer schon als Weichling betrachtete und bei dem sich Nazidevotionalien finden. Doch die weiße Weste des Toten bekommt bald dunkle Flecken: Hat er während der Coronapandemie tatsächlich gefälschte Impfzertifikate ausgestellt? Wie weit reichen die Beziehungen des leidenschaftlichen Waffensammlers und esoterischen Influencers zur rechtsextremistischen Szene? „Ich bin der Wolf“, behauptet er jedenfalls in einem seiner Internetvideos, in denen er sich als „frei denkender Systemkritiker“ präsentiert, „und ich habe mich fürs Wachsein entschieden.“ Nun hat er möglicherweise eben deshalb ewige Ruhe, während sich in der ständig verregneten Gegend die Ereignisse zuspitzen.

Nach ihrem ersten Fall Vier hat Marie Kreutzer mit Acht ihren zweiten Landkrimi geschrieben und inszeniert, und es ist nicht nur ein hochpolitischer, sondern auch ein ziemlich düsterer geworden: Ein unverarbeitetes Trauma und eine bevorstehende Scheidung plagen das ermittelnde Duo („Ich hab keine Lust auf lustig“, meint die Chefinspektorin), dem schließlich eine kleine Tätowierung auf dem Oberarm des Toten die Richtung weist: eine Acht. (Michael Pekler)  

Regie: Marie Kreutzer
Buch: Marie Kreutzer
Darsteller:innen: Regina Fritsch, Thomas Prenn, Verena Altenberger, Stefan Pohl, Zeynep Buyrac, Hilde Dalik, Alexander Strobele, Julia Cencig, Norman Hacker, Juergen Maurer, Lilian Rosskopf
Kamera: Leena Koppe
Schnitt: Ulrike Kofler
Originalton: Claus Benischke-Lang
Musik: Mira Lu Kovacs
Sounddesign: Veronika Hlawatsch
Szenenbild: Martin Reiter
Kostüm: Monika Buttinger
Weitere Credits: Maske: Helene Lang, Martha Ruess; Redaktion: Sabine Weber (ORF), Daniel Blum (ZDF)
Produzent:innen: Johanna Scherz, Alexander Glehr
Produktion: Film AG
Koproduktion: ORF/ZDF
Gefördert von: FISAplus
Film in Austria
Fernsehfonds Austria
Land Niederösterreich
Uraufführung: Diagonale '25

 

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