
Schnee von Gestern
Spielfilm, AT/DE 2024, DCP, 87 min, dOF + VI
Verbrecherisches Osttirol: Im Tristacher See bei Lienz schwimmt eine männliche Leiche. Der Umweltlandesrat hat laut Obduktion wenig Blut im Alkohol und ist allem Anschein nach ertrunken. Was bald bezweifelt werden darf. Simon Morzé als Chefinspektor Martin Steiner und Marlene Hauser als Chefinspektorin Melanie Grandits machen sich auf den Weg nach Inner Ainöd, eine raue Dorfgemeinde in einem rauen Seitental, wo das Verbrechen den Anschluss an die Zivilisation noch nicht verloren hat.
Die männliche Leiche, die im Triestacher See bei Lienz schwimmt, ist möglicherweise herangeschafft worden und der Herr Landesrat, um den es sich bei dem Toten handelt, woanders ertrunken. Das zumindest vermuten Chefinspektor Martin Steiner (Simon Morzé) und Chefinspektorin Melanie Grandits (Marlene Hauser), die mit ihren Spürnasen sofort Witterung aufnehmen. Und überraschenderweise – Achtung, Spoiler! – recht behalten, denn wie sich bald herausstellt, wohnt das Böse in einem Osttiroler Seitental. Inner Ainöd ist ein hübsches Dorf mit einem Gasthaus, einer Kirche und einer Telefonzelle. Die ist für Steiner wichtig, weil der Empfang im Gebirge schlecht ist und sich der Kontakt zur Außenwelt für ihn bald buchstäblich als lebensnotwendig erweist. Haben die verschrobenen Dörfler den für die Bewilligung von Schneekanonen zuständigen Politiker auf dem Gewissen? Immerhin sind die Skipisten die Lebensadern der Gemeinde, vor allem weil der Klimawandel auch in Inner Ainöd seine dreckigen Spuren hinterlässt.
Schmutzige Hände wiederum haben in diesem Alpenkrimi fast alle Dorfbewohner:innen, mit denen es der viel zu lange gutgläubige Inspektor zu tun bekommt. Je näher er der Wahrheit kommt, desto brenzliger wird seine Situation, während seine dauergrantige Partnerin verzweifelt versucht, ihm zu Hilfe zu kommen. David Wagner inszeniert den sich an allerlei Vorbildern anlehnenden Plot routiniert und das obligatorische Katz-und-Maus-Spiel zwischen Ermittler und Verdächtigen mit Sinn für das Absurde: Was macht ein halbnackter Inspektor nach der Sauna in einer eiskalten Winternacht? (Michael Pekler)
Buch: Ivo Schneider
Darsteller:innen: Simon Morzé, Marlene Hauser, Fanny Krausz, Wolfgang Lampl, Michael Rotschopf, Felix Rank, Johanna Orsini, Kristina Sprenger, Gerhard Liebmann, Igor Karbus, Joseph Holzknecht
Kamera: Anna Hawliczek
Schnitt: Alarich Lenz
Originalton: Ines Vorreiter
Musik: Musicbanda Franui, Jóhann Jóhannsson
Sounddesign: Lenja Gathmann
Szenenbild: Nina Salak
Kostüm: Monika Buttinger
Weitere Credits: Maske: Desirée Schober, Isabella Gajcic; Redaktion: Bernhard Natschläger (ORF), Wolfgang Feindt (ZDF)
Produzent:innen: Danny Krausz, Andi G. Hess
Produktion: DOR Film
Koproduktion: ORF/ZDF
Gefördert von: FISAplus
Fernsehfonds Austria
Cine Tirol
Uraufführung: Diagonale '25