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Wer zuletzt lacht, lacht am besten
Spielfilm, DE 1971, Farbe, 87 min., dOV
Diagonale 2018

Regie: Harald Reinl
Buch: Klaus E. R. Schwarze, Johannes Weiss
Darsteller:innen: Roy Black, Uschi Glas, Theo Lingen, Ilja Richter, Ulrich Beiger
Kamera: Heinz Holscher
Musik: Werner Twardy
Produktion: Lisa Film, Divina Film

 

Anfang der 1970er-Jahre zieht keine Kombination mehr als „Schätzchen“ Uschi Glas und „Ganz in Weiß“ Roy Black, die hier zum dritten Mal aufeinandertreffen: Das Schlosshotel „Seefels“ steht vor der Pleite, der Verkauf scheint unausweichlich. Mit seiner Nichte Susanne heckt Besitzer Frobenius einen Plan aus: Dem erwarteten Käufer wollen sie einen florierenden Betrieb präsentieren, um so den Preis hochzutreiben. Nur dumm, dass aufgrund einer Verwechslung der Falsche in den Genuss dieser Behandlung kommt.

Das Schlosshotel „Seefels“ steht vor der Pleite. In einer Verzweiflungsaktion hat Besitzer Frobenius sein Schmuckstück zum „kinderfreundlichen Hotel“ ausgerufen – was reguläre Besucher/innen zur Abreise treibt. Ein Verkauf an die Hotelkette Mertens scheint unausweichlich. Doch mit seiner Nichte Susanne heckt Frobenius einen Plan aus: Dem erwarteten Käufer wollen sie einen florierenden Betrieb präsentieren, um so den Preis hochzutreiben. Nur dumm, dass aufgrund einer Verwechslung der Falsche in den Genuss dieser Behandlung kommt.
„Du kannst nicht alles haben, das Glück, den Sonnenschein. Beim schönsten Regenbogen muss auch Regen sein“ – das weiß Roy Black in einer seiner in diesem Film verhältnismäßig seltenen musikalischen Unterbrechungen den Allerjüngsten einzubläuen. Und so lässt sich Wer zuletzt lacht, lacht am besten auch als Allegorie auf den Zustand der österreichischen Filmlandschaft der ausklingenden 1960er-Jahre lesen. Anderswo in Europa schlagen neue Wellen hoch, während hierzulande – bis auf wenige Ausnahmen – weiterhin heimelige Postkartenidylle und konfliktbefreite Heimatfilme auf dem Programm stehen. Um das Hotel „Österreichischer Film“ ist es ebenso desaströs bestellt wie um das „Seefels“: Geschäftigkeit gibt’s nur dem Anschein nach, das Personal ist heillos überfordert, und am Schluss hilft nur, sich der deutschen Wirtschaftsmacht zu beugen. Sicher: Produzentenlegende Karl Spiehs ist Österreicher, seine Lisa Film, die in jenen Tagen marktbeherrschend und am laufenden Band musikalischen Verwechslungsklamauk erfolgreich in die deutschsprachigen Kinos bringt, allerdings in München ansässig.
Anfang der 1970er-Jahre zieht keine Kombination mehr als „Schätzchen“ Uschi Glas und „Ganz in Weiß“ Roy Black, die hier zum dritten Mal aufeinandertreffen: Uschi wird mit ihrem Onkel in eine alberne Slapstickeinlage verwickelt, bei der sie zunächst aneinanderkleben und sie schließlich in zerrissenen Kleidern und Unterwäsche dasitzt. Roy sichert seinen Einsatz, indem er mit einem Lastenaufzug an der Außenfassade eines Hochhauses ins Obergeschoss fährt, statt die Treppen zu nehmen.
Flankierend unterstützt werden sie von Publikumslieblingen, die alle nicht zum ersten und letzten Mal vor der malerischen Kulisse des Wörthersees – Schauplatz der meisten Lisa-Produktionen – zusammenkommen: Theo Lingen gibt als zerstreuter Hotelbesitzer seine Robe als Oberstudienrat (Die Lümmel von der ersten Bank) an Eddi Arent ab, der wiederum zur Zielscheibe kindlicher Streiche wird. Ausnahmsweise keine Hilfe erhält er von seinem Edgar-Wallace-Kompagnon Siegfried Schürenberg, der Roy Black mit seiner Frage nach der schnellsten Verbindung nach Fukushima (!) tyrannisiert. Peter Weck gräbt als adeliger Playboy Uschi Glas auf unverfrorene Art an, und Ilja Richter bleibt nichts anderes zu tun, als angesichts dieses Spektakels mit den Augen zu rollen und mit seiner markanten Stimme Bonmots zum Besten zu geben. Unter Harald Reinls vielfach bewährter Regie ist handwerklich solide Unterhaltungskost garantiert.
(Katalogtext, Florian Widegger)

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