Jedem Dorf sein Underground
Dokumentarfilm, AT 2018, Farbe, 76 min., OmeU
Diagonale 2018
Regie, Buch, Schnitt: Jakob Kubizek
Darsteller:innen: Rudi Schöller, Alexander Hertel, Mario Schuster, Johannes Eder, Maximilian Atteneder, Mike Glück, Gerald Lutz, Doris Wagner, Helge Waldherr, Christian Reitmann, Margit Brandl, Birgit Hertel, Andreas Kupfer, Eugen Slapak, Sophie Mayr, Katharina Landerl, Klaus Schnopfhagen, Andreas Liebl, Andreas Schönangerer, Michael Schönangerer, Leonhard Lebar, Michael Weiss, Stefan Plattner-Deisenberger, Jakob Kubizek
Kamera: Camilo Zamora, Florian Kitzmüller, Robert Hack
Musik: Play the tracks of, Kurort, Attwenger, Those who survived the Plague uvm.
Produzent:innen: Peter Sihorsch
Produktion: Jenseide
Die treibende Doku Pratersauna –
Der letzte Aufguss über den wohl
einflussreichsten Club Wiens trifft
in Referenz zum diesjährigen Provinz-
Special „Kein schöner Land“
auf die Undergroundszene rund um
das Röda in Steyr. Jedem Dorf sein
Underground ist dabei Titel des
anderen Films und übergreifende
Klammer. Denn ohne echten Underground
bleibt selbst jede Großstadt letztlich Dorf. Zweimal Subkultur,
zweimal Ausbruch aus der Konvention.
Stadt trifft Land trifft Welt.
Kurort trifft Acid Pauli.
Anfang der 1990er-Jahre formiert sich eine
Gruppe Jugendlicher unterschiedlichster Hintergründe
in der oberösterreichischen Provinzkleinstadt
Steyr. Auf der Suche nach Identität haben sie eines
gemeinsam, sie wollen, dass in ihrer Stadt endlich
etwas passiert. Abseits von Café Treff und Segafredo
suchen sie einen Platz, um sich zu entfalten – einen
Platz zur Erfüllung ihrer Träume.
Getragen von der Vision eines Hauses, in dem
Jugendkultur verschiedenster Couleur stattfinden
kann, veranstalten sie Konzerte in jedem Wirtshaus,
das sie lässt. Sie gehen auf die Straße, lassen sich
von Politikern vertrösten und bauen letztendlich mit
ihren eigenen Händen ihr Haus, nur um wenige Jahre
danach vor dessen Trümmern zu stehen.
Jedem Dorf sein Underground ist eine Geschichte
über die unheimliche Kraft, die von einigen
wenigen Schülerbands ausgehen kann, wenn sie
bereit sind, ihr Schicksal selbst in die Hände zu nehmen.
Der Film beschreibt das Bild einer Szene, die
sich die „große, weite Welt“ nach Hause holen will,
in einer Zeit, in der es noch kein Internet und keine
Smartphones gegeben hat. Ein Wiedersehen mit
Österreichs Undergroundszene der 1990er-Jahre
mit Bands wie Kurort, Deadzibel, Play the Tracks
Of, Naked Lunch, Those Who Survived The Plague,
Texta, Superformy, Phredless Dread, Vollkorn Plus
und Artificial Pesticides.
(Produktionsnotiz)