Diagonale-Preis Kurzspielfilm ’24
Diagonale Preis für den Besten Kurzspielfilm
Sallar Othman
Yarê
Jurybegründung: Mit dem Diagonale-Preis für den besten Kurzspielfilm zeichnen wir ein Werk aus, das in nicht einmal 20 Minuten eine Welt eröff net und uns Zuschauer:innen mit seiner schnörkellosen Inszenierung, mit seiner Klarheit enorm beeindruckt hat: Der Ausblick auf die Knappheit der Ressource Wasser, der Versuch jede Anstrengung zu vermeiden, um sich nicht zu verausgaben, die eigenen Kräfte beisammenzuhalten spiegelt sich in der Reduktion der erzählerischen Mittel des Films. Es gibt kein Zuviel. Zu hören: die Schraubverschlüsse der leeren Wasserfl aschen, Plastikkanister, das Rollen einer Wassertonne über sandige Felder. Die ständig offenbleibende Frage nach „Wann gibt es Wasser?“ treibt die Handlung weiter, treibt die titelgebende Protagonistin dazu sich über die Regeln der Mutter hinwegzusetzen und sich auf eine Heldinnenreise zu begeben, die in einem trockenen Wassergraben endet. Wir, die wir den Horizont sehen, sehen Yarê nicht mehr, hören nur noch ihr Fluchen. Und bleiben bei ihr.
Jury Kurspielfilm:
Natascha Gangl (Schriftstellerin, AT)
Mo Harawe (Regisseur, AT)
Florian Widegger (Kurator, AT)