Diagonale-Preis Szenenbild und Kostümbild’22
des Verbandes Österreichischer Filmausstatter*innen VÖF
Bestes Szenenbild
Oleg Prodeus, Andreas Sobotka und Martin Reiter für Hinterland
€ 3.000 — gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden
Das Preisgeld erhält der*die Szenenbildner*in des Films. In die Auswahl für die Preise kommen alle abendfüllenden österreichischen Spielfilme der Diagonale’22.
Begründung der Jury:
„An grandiosen Ausstattungen war dieser Diagonale-Spielfilmjahrgang nicht arm. Unsere Wahl fiel auf einen Film, dessen Wirkung maßgeblich vom Setdesign bestimmt wird. Einem Setdesign, das auf allen Ebenen – der graphischen, der visuellen, der imaginären, der historisch-fiktionalen wie der realistisch-verfremdeten Ebene – unglaublich präzise und kreativ und angelegentlich visionär ist. Das künstlerische Design dieser weitgehend im Green Screen gedrehten und erst später am Computer gebauten Welt kann man als Meilenstein eines filmischen Neoexpressionismus bezeichnen. Der Atmosphäre gibt es jene beklemmend amorphe Enge, in die der Mensch im Krieg – wie aktuell – gedrängt und gezwängt wird.“
Jury Spielfilm:
Leena Koppe (Bildgestalterin, AT/DE)
Heike Parplies (Filmeditorin, DE)
Barbara Wurm (Literatur- und Filmwissenschaftlerin, HU Berlin und Berlinale, DE)
Bestes Kostümbild
Tanja Hausner für RIMINI
€ 3.000 — gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden
Das Preisgeld erhält der*die Kostümbildner*in des Films. In die Auswahl für die Preise kommen alle abendfüllenden österreichischen Spielfilme der Diagonale’22.
Begründung der Jury:
„Hier gibt es alles und viel mehr: Cowboystiefel auf den Bühnen dieser Welt wie auch im nassen Sand, Stöckelschuhe im Schnee und im rutschigen Kellerdunkel, Badelatschen zu bräunlich-gebleachten Shorts (mit Adlerlook!) – schon das Schuhwerk erzählt die Figuren, macht sie zu souveränen, wankenden oder müden Helden. Die Kleider verselbstständigen sich: Der Seehundmantel ist mal Statussymbol, mal Sexunterlage, mal weiches Fell – die Schutzhaut eines Romantikers. Hosen werden heruntergelassen, Wänste ins Mieder gesteckt, das ‚Jacketto‘ ist perfetto, alternde Frauenkörper, dahinschmelzend im Allzweck-Pastell, stecken im Handumdrehen in Spitzen-BHs und Netznegligees, die ihresgleichen suchen. Zwischen Hülle und Nacktheit, Glänzen und Abbauen, zwischen Selbstblendung und Verführungslust entfaltet sich der Zustand der Gemüter. Der Preis für dieses Feuerwerk an Kostümgestaltung in RIMINI geht an Tanja Hausner.“
Jury Dokumentarfilm:
Pierre-Emmanuel Finzi (Verleiher und Filmschaffender, Filmgarten, AT)
Selina Hangartner (Filmkritikerin und Co-Chefredakteurin Filmbulletin, CH)
Esther van Messel (Produzentin, Weltvertrieb und Verleih, First Hand Films, CH/DE)