| Rückblick | Diagonale | 2020 |
Die Diagonale’20, geplant für 24. bis 29. März 2020, musste aufgrund der behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 am 11. März 2020 abgesagt werden. Filme aus dem Programm des abgesagten Festival des österreichischen Films wurden im Frühjahr, Sommer und Herbst als Teil der Serie Diagonale’20 – „Die Unvollendete“ on Tour an unterschiedlichen Stationen quer durch Österreich und im Web präsentiert. Auf Flimmit, ORF III, FM4 und im KINO VOD CLUB. Im Sommerkino, im Musikverein für Steiermark und zu Gast bei befreundeten Filmfestivals wie der Viennale. In Wien, Salzburg, Freistadt, Wels, St. Stefan ob Stainz, St. Ulrich in Greith und natürlich in Graz. In besonderem Maße strahlte die Diagonale’20 über die geplante Festivalwoche hinaus. Einen Überblick über alle Termine gibt es hier.
Begegnungen mit zentralen Figuren des (heimischen) Filmschaffens ermöglichte die von der Hauptsponsorin Steiermärkische Sparkasse unterstützte Reihe Diagonale im Dialog auch unter erschwerten Umständen, beispielsweise beim Grazer Leslie Open.
Mit der Reihe Zur Person wollte die Diagonale’20 ihren Fokus auf die Regisseurin Jessica Hausner und ihr weithin beachtetes Filmschaffen richten. Ausgehend von ihrem Film Little Joe, der 2019 als einziger österreichischer Beitrag im Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes vertreten war, plante die Diagonale’20 eine Gesamtretrospektive von Hausners Œuvre inklusive der Wiederentdeckung einer frühen studentischen Arbeit. Das facettenreiche Programm wird nun leicht adaptiert bei der Diagonale’21 zu sehen sein.
Das historische Special – in Kooperation mit Filmarchiv Austria, Österreichisches Filmmuseum und ORF-Archiv – kreist um die Schlagworte Stadt und Sehnsucht im österreichischen Film und führt an Orte, die das Wechselspiel zwischen gebauter und gelebter Stadt nachvollziehbar machen. Das Programm wird unter dem Namen Sehnsucht 20/21 – Eine kleine Stadterzählung bei der Diagonale’21 präsentiert.
Parallel zum historischen Special präsentiert SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien vier Filmprogramme unter dem Titel Displaced Persons – Keine Heimat, nirgendwo!.
Der Festivaltrailer für die Diagonale’20 wurde von der Videokünstlerin Jennifer Mattes gestaltet und soll im Vorfeld und bei der Diagonale’21 endlich auch in den Kinos zu sehen sein. Die geplante Ausstellung „Jennifer Mattes – Bars von Atlantis“ im Kunsthaus Graz wurde ebenfalls auf 2021 verschoben.
Elke Groens Dokumentarfilm Der schönste Platz auf Erden sollte die Diagonale’20 eröffnen. Groens eindringliches – von der Golden Girls Filmproduktion (Arash T. Riahi und Sabine Gruber mit Elke Groen) verantwortete – Porträt des kleinstädtischen Mikrokosmos Pinkafeld feierte seine Steiermarkpremiere schließlich am 8. September im Musikverein für Steiermark.
Insgesamt wurden im Rahmen der Diagonale’20 Preise im Wert von € 170.000 an Filmschaffende verliehen. Darunter die mit je € 21.000 dotierten Großen Diagonale-Preise des Landes Steiermark für den besten Kinospielfilm und den besten Kinodokumentarfilm des Festivals sowie der Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz.
Neben den Hauptpreisen kürten hochkarätige und international besetzte Jurys außerdem Auszeichnungen für herausragende Leistungen in den Bereichen Schauspiel, Bildgestaltung, Schnitt, Szenen- und Kostümbild sowie Sounddesign. Die Filmpreise wurden am 30. Juni 2020 in Form eines Livetickers auf den Social-Media-Kanälen und der Website der Diagonale bekanntgegeben. Ausgezeichnet als bester österreichischer Spielfilm wurde Sandra Wollners Noir-Science-Fiction-Film The Trouble With Being Born. Den Großen Diagonale-Preis Dokumentarfilm gewann DIE DOHNAL Frauenministerin / Feministin / Visionärin von Sabine Derflinger. Der Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz ging an Constanze Ruhm für GLI APPUNTI DI ANNA AZZORI – Uno specchio che viaggia nel tempo. Die Diagonale-Schauspielpreise in Kooperation mit der VdFS gingen an Julia Franz Richter für ihr „hochempathisches Spiel“ in Der Taucher sowie an Dominik Warta für seine „eindringliche“ Darbietung in The Trouble With Being Born.
Mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis für die Verdienste um die österreichische Filmkultur würdigt die Diagonale Ursula Strauss für ihr über die Maßen beständiges und hochgradiges Wirken. Der von Daniel Spoerri gestaltete Preis, ein galvanisierter Kinderschuh, wird im Zuge der Diagonale’21-Eröffnung überreicht.
Die Nominierungen für den Franz-Grabner-Preis 2020 bleiben aufrecht. Die Preise in den Kategorien Kinodokumentarfilm und Fernsehdokumentarfilm werden bei der Diagonale’21 verliehen. Nicht vergeben wurden 2020 der Publikumspreis der Kleinen Zeitung sowie der Kodak Analog-Filmpreis. Im Rahmen der Diagonale’20 „Die Unvollendete” zu Gast im Musikverein für Steiermark wurden die Carl-Mayer- und Thomas Pluch Drehbuchpreise Anfang September 2020 in Graz verliehen.
Das Programmheft mit allen Informationen zur Diagonale’20 und dem gesamten Spielplan steht nach wie vor zum Download bereit. Hier können Sie den im Czernin Verlag erschienen Katalog der Diagonale’20 erwerben.
Fotos von der Diagonale’20 – „Die Unvollendete“ on Tour sind in den Facebook-Galerien des Festivals zu finden.
Die Broschüre zum 2020 geplanten Diagonale Film Meeting Same Same but Different? Innovation im österreichischen Film findet sich hier.