3.30PM
Spielfilm, AT 2020, DCP, 74 min, eOFZwei langjährige Freunde, ein Amerikaner und ein Österreicher, treffen einander nach langer Zeit in Wien wieder. Ihre Leben sind ganz unterschiedlich, doch verbindet sie ein tiefes Verständnis voneinander und von der Welt. Die niedrigauflösende Bodycam, mit der 3.30PM gedreht wurde, lässt den Regisseur Ludwig Wüst in diesem Film „verschwinden“. Zutage tritt eine tief berührende, kathartische Geschichte über Verantwortung, Vertrauen und das Vermögen, sein Leben zu gestalten.
Zwei Männer, ein Amerikaner und ein Österreicher, treffen sich nach 15 Jahren in Wien wieder. Sie sind alte Freunde, ihre Leben ganz verschieden, und doch verbindet sie ein besonderes Verständnis voneinander, von der Welt. Regisseur Ludwig Wüst, Konzeptkünstler, Filme- und Theatermacher, Autor, Schauspieler und Tischler, zeichnet in seinen Filmen stets nuancierte Menschenporträts. Unter dem label „#dogma21“ möchte er in den kommenden Jahren weitere halbimprovisierte Filme realisieren, wie 3.30PM einer ist: Durch eine niedrigauflösende Bodycam, die einem der Darsteller an die Brust geheftet ist, „schafft sich der Regisseur während der Dreharbeiten ab“, wie Wüst es selbst bezeichnet. Diese Perspektive kreiert eine mysteriöse Voyeurposition und bringt in diese kathartische Geschichte, die sich von der Peripherie Wiens in ein verlassenes Haus auf dem Land verlagert, auch latente Spannung und Sozialkritik. Nicht zuletzt aber ist 3.30PM eine tief berührende Studie über Verantwortung, Vertrauen und das Vermögen, sein Leben zu gestalten.
(Katalogtext, az)
Qualität und Vertrauen sind zwei Wüst’sche Lieblingsbegriffe. Man sieht es.
(Stefan Grissemann, Profil)
Erstaunlich ist die (teils improvisierte) Leichtigkeit, mit der 3.30PM seine schwierigen Themen umkreist. Man möchte fast von einem „Buddy-Movie“ (sprich: Kumpelfilm) sprechen: ein Novum im Wüstiversum. Die Hauptfiguren hatschen durch ein Spannungsfeld aus Neid und Zuneigung, Ver- und Aufgeschlossenheit. Bis am Ende ein Akkordeon erklingt und die Seelenknoten sich lösen.
(Andrey Arnold, Die Presse)
A new work of deceptive formal complexity and surprising emotional depth. (…) prolific Bavaria-born, longtime Vienna-based filmmaker Ludwig Wüst captures his adopted city and its environs in fresh and surprising ways. He makes especially striking use of the vast rubble-strewn area behind Praterstern station, which at the time of filming was in the early stages of its transformation into a “smart” new neighborhood. Wüst (…) positions himself in opposition to such bland and monolithic expressions of pseudo-modernity. Using the most basic cinematic tools, he now reasserts his status as one of the last free-spirited independents among Europe’s narrative-oriented filmmakers.
(Neil Young, Katalog Viennale 2020)
Buch: Ludwig Wüst
Darsteller:innen: Markus Schramm, Andrew Brown, Roswitha Soukup
Kamera: Ludwig Wüst
Schnitt: Lukas J. Beck
Originalton: Josef Umschaid
Musik: Andrew Brown
Sounddesign: Josef Umschaid
Szenenbild: Ludwig Wüst
Kostüm: Ludwig Wüst
Produzent:innen: Ludwig Wüst
Produktion: ludwigwüst.works
Weltvertrieb: ludwigwuest.works
Gefördert von: Keine
Uraufführung: Jeonju IFF 2020
Österreichische Erstaufführung: Viennale 2020
Produktionsformat: digital