Herbststraße (Arbeiterstrich)
Dokumentarfilm kurz, AT 2021, DCP, 44 min, OmeUSammelprogramm: Kurzdokumentarfilm Programm 4
Auf der Wiener Herbststraße kommen Menschen zusammen, um fortzukommen. Der sogenannte Arbeiterstrich ist Ausgangsort für Männer wie Stefan, Florin, Marius und Ioan, vier Rumänen, die Georg Oberhumer in seiner Beobachtung beim tagtäglichen Warten zeigt. Zeit verstreicht, Passant/innen ziehen vorüber, was kocht die Familie daheim? Ein zurückgenommener Report aus der Grauzone.
Was wechselt, sind die gepriesenen Fleischgerichte auf den Tafeln der Metzgerei: Rind und Lamm in Bioqualität, hausgemachter Beinschinken. Bei Stefan, Florin, Marius und Ioan, vier Männern aus Rumänien, herrscht indes Stillstand. Kein Einziger von ihnen kommt hier, auf der Wiener Herbststraße, dem sogenannten Arbeiterstrich, wirklich vom Fleck. Dabei sind alle genau deswegen zusammengekommen – um von potenziellen Auftraggebern aufgelesen und engagiert zu werden. Stattdessen wird gesungen („Olé, olé, olé, olé, Ceaușescu ist passé“), Durst gelöscht („Also, suchst du Arbeit oder trinkst du Bier?“) oder sich über Muslime erzürnt („Schau, solche Köter!“). Georg Oberhumer ist Dokumentarist einer Bühne alltäglichen Geschehens. Er macht jene sichtbar, über die man gerne hinwegschaut, vernimmt ihre Gespräche, sieht, was sie sehen.
(Katalogtext, cw)
Buch: Georg Oberhumer
Darsteller:innen: Stefan, Florin, Marius, Ioan
Kamera: Stefan Neuberger
Schnitt: Georg Oberhumer, Jan Soldat
Originalton: Marius Mertens, Teresa Schwind
Musik: Horatiu Radulescu
Sounddesign: Johannes Schmelzer-Ziringer
Weitere Credits: Farbkorrektur: Vincent Seidl, HENX Regieassistenz: Valentina Hirsch Übersetzung: Gabriela Ramona Zdrenghea
Produzent:innen: Georg Oberhumer
Gefördert von: Stadt Wien MA 7
Zukunftsfonds der Republik Österreich
Otto Mauer Fonds
CINE ART
Uraufführung: Diagonale '21
Österreichische Erstaufführung: Diagonale '21
Produktionsformat: digital